Briefe aus Helfenberg
Eine Familienkorrespondenz zwischen Sachsen und England 1909 – 1948
Herausgegeben von John Falconer
Übersetzungen von Susanne Tauber
Mit zahlreichen farbigen und schwarz-weißen Abbildungen
Details zum Buch:
Seitenanzahl: 458
Erscheinungsjahr: 2023
Format: 16,0 cm x 24,0 cm
Einband: Hardcover
Gewicht | 0,825 kg |
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Diese Geschichte einer Familie und eines Hauses umspannt 40 Jahre. Sie beginnt 1909 in Berlin, zu einer Zeit, als die Geschäfte voller moderner Hüte mit großen Krempen und Straußenfedern waren und es die leckersten Früchte aus südlichen Ländern, köstliche Marmeladen englischer Herkunft und alle Arten von Fisch in Aspik gab. Sie endet 1948, wieder in Berlin, als das Überleben von der oft gefährlichen Suche nach Obst oder vom Tauschhandel mit Zigaretten und Garnrollen abhing.
Zwischen diesen beiden Extremen schildern die Briefe die Friedens- und Kriegsjahre, als die Ehe einen Teil der Familie von Dresden nach Cambridge führte. Von Opern über Zeppeline bis hin zu Wahlen und Kartoffelernten beschreiben sie Ereignisse, wie sie die Familie erlebte, oft begleitet von literarischen Anspielungen und philosophischen Betrachtungen.
Das Haus Helfenberg und die umliegende sächsische Landschaft sind ein ständiges Thema, das in Zeiten der Freude und Trauer inspiriert und Halt gibt. Aus einer Zeit, in der Briefe noch das wichtigste Kommunikationsmittel waren, zeigt diese Sammlung ein lebendiges Bild des gesellschaftlichen und familiären Lebens im Schatten großer internationaler Ereignisse.
Einleitung (Auszug)
Die Briefe, von denen ich in diesem Buch eine Auswahl vorstelle, habe ich 2002 auf dem Dachboden eines kleinen roten Backsteinhauses in der Nähe von Girton College in Cambridge gefunden, das meiner verstorbenen Großmutter gehört hatte. Hier hatten sie seit 1952 ungestört in mehreren großen Lederkoffern gelegen, sorgfältig in Bündeln verschnürt und mit Aufschriften wie „Briefe von zu Hause 1917“ versehen. Mit „zu Hause“ war Helfenberg gemeint, ein Rittergut in der Nähe von Dresden, das mein Urgroßvater Robert von Lippe seit 1902 bewirtschaftete. Seine Tochter Johanna traf dort einen Engländer, den sie später heiratete. Sie überquerte 1913 den Ärmelkanal, um sich in Cambridge niederzulassen, wo ihr Mann an der Universität als Dozent lehrte. […]
Sie [die Briefe] umfassen ein ereignisreiches halbes Jahrhundert voller Veränderungen. Aber die Landschaft über den Elbhängen, welche sie so liebevoll beschreiben, bleibt unverändert; das Haus Helfenberg steht noch, schön restauriert und gepflegt, und die Frauenkirche, in welcher meine Großmutter geheiratet hat, ist wiederaufgebaut worden, ein Symbol des Friedens und der Versöhnung. Auch wenn niemand aus ihrer Generation das erleben durfte, wären sie bestimmt froh dies zu wissen.
John Falconer
Die englische Ausgabe dieses Buches, „Letters from Helfenberg“, ist im Matador Verlag erschienen.