Aus der Schulgeschichte von Klotzsche
Band 4 der Klotzscher Geschichten
von Dietmar Schreier und Roland Rothmann
Mit vielen farbigen und schwarz-weißen Abbildungen
Details zum Buch:
Seitenanzahl: 92
Erscheinungsjahr: 2020
Format: 14,8 cm x 21,0 cm
Einband: Broschur
Gewicht | 0,208 kg |
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„Der größte Teil des Schulwesens stand über Jahrhunderte unter kirchlichem Einfluss. Schon beim 4. Laterankonzil von 1215 wurde die Forderung nach Einstellung von Lehrern an finanziell ausreichend gesicherten Kirchen bekräftigt. Diese Ausbildung diente aber im Grunde der eigenen Glaubensentwicklung. Nach der Reformation galt im Herzogtum Sachsen eine Kirchen- und Schulordnung, die den Lehren von Martin Luther und Philipp Melanchthon entsprach …
Erste Hinweise für einen Schulunterricht in Klotzsche stammen aus dem 16. Jahrhundert. Als Lehrer wurde der Küster verpflichtet.“
Die beiden Autoren legen mit diesem, dem 4. Band der Klotzscher Geschichten, ein ausschließlich auf die Entwicklung des Schulwesens in Klotzsche bezogenes Heft vor. Es enthält Hinweise zur Schulentwicklung in Klotzsche. Interessant ist die Ansicht des alten Schulgebäudes mit Erd- und Obergeschoß. Als 1840 an der heutigen Hendrichstraße eine neue Schule entstand, existierte bereits die achtjährige Schulpflicht. Es muss im Haus sehr eng gewesen sein, denn dort gab es nur zwei Klassenzimmer. Nach Angaben des Klotzscher Gemeinderates registrierte man 1878 im Ort bereits wieder 256 schulpflichtige Jungen und Mädchen. Mit dem Neubau der Volksschule an der damaligen Hauptstraße 86 (heute Klotzscher Hauptstraße 26) entstand 1875 eine modernere und vergrößerte Bildungseinrichtung. Sie gehörte zu den ältesten Schulen im Stadtgebiet von Dresden. In direkter Nachbarschaft weihte man 1888 eine „Höhere Knaben- und Mädchenschule“ ein. Mit dem Wachsen des Ortsteils Königswald schuf man im ehemaligen Villenviertel weitere Schuleinrichtungen. Dazu gehörte die „Höhere Knaben-und Mädchenschule“ an der damaligen Auenstraße 1, die später von der Auenstraße 9 abgelöst wurde und die so genannte „Neue Schule“ an der ehemaligen Florastraße. Und mancher kann sich vielleicht noch an Marita Böhme oder Wolfgang Stumpf erinnern, die früher die Schule in Klotzsche besuchten und später in der Schauspielbranche zu Berühmtheiten wurden.
Natürlich ist auch die Waldschule des Ehepaars Pollatz enthalten und die Entwicklung der Natur- und Umweltschule (NUS) beschrieben. Nach dem Ersten Weltkriegs folgte das Ende der Monarchie und die Trennung von Kirche und Staat. Der Nationalsozialismus brachte mit der nationalpolitischen Erziehungsanstalt (NAPOLA) eine besondere Form von Internatsschulen zur Ausbildung des zukünftigen Führernachwuchses. Die einzige Schule dieser Art in Sachsen entstand als Landesschule am Ortsrand von Klotzsche. Es gab auch Schulen für Erwachsene, die den Ort prägten und Klotzsche zur „Garnisonstadt“ machten. Im Buch wird von der Entwicklung der Luftnachrichten- und Luftkriegsschule berichtet. Zu DDR-Zeiten errichtete man an der Karl-Marx-Straße die 105. Polytechnische Oberschule, die sich nach der Wende zum Gymnasium Klotzsche entwickelte. Auch die 50. Grundschule am Dörnichtweg ist enthalten, die den Zusatznamen „Gertrud Caspari“ trägt. Und die 86. Mittelschule auf der Alexander-Herzen-Straße 64 gab es als Polytechnische Oberschule schon seit 1987. Sie zog 2004 nach Weixdorf und fusionierte mit der dortigen Mittelschule zu einer inhaltlich neuen Bildungseinrichtung. Diese Schulen bilden die Grundlage der Publikation.